Unser Glaube
Sobald wir auf die Welt kommen, bis zu unserem letzten Atemzug erleben wir Menschen Geschichten. Geschichten mit uns selbst, mit den Menschen, die zu uns gehören und mit unserer Welt. Und wir erleben, dass diese Geschichten oftmals ohne ein richtiges Ende sind. „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute“ – so enden ja die Märchen. Aber wie wir leben und was wir erleben, das bleibt offen, jeden Tag neu. Wir stehen vor Fragen, auf die wir nie eine Antwort bekommen: Warum bin ich so und nicht anders? Warum liebe ich dich und nicht dich? Warum darf ich hier leben und nicht dort? Geschichten ohne Ende und Fragen ohne Antwort. Unser Glaube an Gott, der uns unbedingt liebt, der bei uns ist von unserem ersten Atemzug bis zu unserem letzten, der uns ausrichtet darauf, gut zu sein und uns und andere lieben zu können, der uns Hoffnung schenkt, dass wir keine Angst vor unserem Ende zu haben brauchen, unser Glaube gibt zwar keine fertigen und leichten Antworten – aber er trägt, was wir selbst nicht ertragen können und hält, was wir selbst nicht aushalten können. Du bist geliebt, so wie du bist; du fällst in Gottes weite Hände, wenn du fällst; und du kannst andere Menschen lieben, weil du selbst wertvoll genug bist, so wie du bist. Das sind keine fertigen Antworten, aber so ist unser Glaube – nicht klar und eindeutig, aber so nahe an unseren Geschichten und so echt mit unseren Fragen, wie kaum etwas sonst.